AUS: Red Centre

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8_1. Feiertag in Alice
26.6.18
Der 25. beginnt gemütlich. Die Jungs schlafen aus, der Rest geht eine Kleinigkeit frühstücken. Um 12:00 Uhr gehen wir rüber ins Hotelrestaurant zum Christmas Lunch. Dieser entpuppt sich als sehr schöne, sehr leckere, nett dekorierte, aber auch angenehm zwanglose Veranstaltung. Viele Australier von außerhalb haben gebucht. Niemand käme hier auf die Idee, mit Anzug aufzutauchen - bei 40 C in der Wüste. Das Bier wird aus der Flasche getrunken, was hier auch sehr passend erscheint. Es fällt auf, dass viele Gäste Papierkronen auf dem Kopf tragen. Später stellen wir fest, dass diese aus den an jedem Platz bereitliegenden Knallbonbons herauskommen. Eine nette Veranstaltung, alles passt. 

Nach einem Poolbesuch - es ist der Teufel los, da die Buchung des Lunch offensichtlich die Nutzung einschließt - zieht es uns nochmal heraus. Zunächst zum Anzac-Hill, welcher einen Überblick über die Stadt bietet.

Oben ein Kriegerdenkmal. Ohne Worte:

Wir wollen schauen, ob sich an der Telegraph-Station gegen Abend Kängurus zeigen, nachdem auch mein ehemaliger Schüler Alessandro, der mal hier im Hotel gearbeitet und uns mit vielen tollen Tipps versorgt hat, schrieb, es seien immer welche dort gewesen. 
Keine Kängurus 🦘. Wir überlegen nicht zum ersten Mal, ob die australische Tourismusbehörde einfach eine Legende aufrecht erhält. Es die Tiere gar nicht mehr gibt. Nur noch die berühmten Warnschilder nachgedruckt werden. Letzte Exemplare nur in den Zoos. Mal sehen wie es an der Ostküste ist... wir sind misstrauisch geworden. 

Auf dem Heimweg geraten wir direkt vor unserem Hotelzimmer in eine Polizeikontrolle. Ausweise, Führerschein: alles im Hotelzimmer, das sich aber 10m hinter dem Zaun befindet. Außerdem können wir Kopien auf dem Handy anbieten. 
Ob alle Kinder angeschnallt sind. Selbstverständlich. Kurzer Blick zur Bestätigung nach hinten - alle sitzen seelenruhig ohne Gurt da. Es ist nicht zu fassen!
Berechtigte Standpauke. Normal 1500$. Auch berechtigt. Wir können fahren. Nett. 
Eigentlich sollen wir noch zum Kollegen wegen der Ausweise. Der winkt auch raus. 

Zurück im Zimmer betrachten wir die Kontrolle von der anderen Seite. Gerade wird einer gefilzt. In der nächsten Szene sehen wir ihn etwas aus seinem Auto holen. Offensichtlich hat er keinen Schlüssel mehr. Die Polizei ist weg, das Auto bleibt stehen, er schwankt die Landstraße entlang. Christmas Day-manch einer hat sich einen genehmigt. Dass sie den Mann jetzt betrunken die Straße entlang laufen lassen irritiert uns ein wenig. 

Ein letzter Poolbesuch beendet die Zeit im Zentrum Australiens. Morgen fliegen wir nach Cairns. 

8_Christmas in Alice
25.6.18


Würstchen und Kartoffelsalat fallen dieses Jahr aus. Wohin also in einem Ort wie Alice?  Und zu fünft muss ja auch immer bisschen nach dem Budget schauen. Ist eben ein Unterschied, ob es x2 oder x5 geht. Die Entscheidung lautete: am 25., dem australischen Hauptweihnachtstag, gibt es leckeres Hotel-Christmas-Buffet (von dem wir morgen erst gesagt bekommen, ob wir als Spätanmelder zugelassen werden...sonst gibt es Abendmenü). Irgend etwas Besonderes muss ja her. TripAdvisor behauptet, hier wäre die Nummer 2 im Ort und lecker.... 

Am Heilig Abend ging es nun in die Sportsbar, was wir am 24. auch noch nicht hatten. Und am 23. schlicht zu KFC. Offen gestanden hat es nicht schlecht geschmeckt. Bemerkenswert war nur, dass man die zum Verspeisen vor Ort vorgesehenen Speisen verpackte wie zum TakeAway und welche Mengen Müll man in welch kurzer Zeit mit ein wenig Hühnchen und Pommes produzieren kann.  Wir verlassen den Imbiss und inspizieren  noch die  Bar für morgen, aus der das Personal gerade zwei Stockbetrunkene herausbefördert, die sich im Außenbereich gerade zum Betteln positioniert hatten. Angetrunkene laufen an diesem Sonntagabend einige herum. 
Uns macht es nichts, wir fahren zurück zum Hotel und zumindest ein Teil der Family springt nochmal in den Pool.

Am Morgen des 24. besuchen wir das Reptile Centre. Nicht so groß, aber ziemlich interessant. Zwischendurch gibt eine Mitarbeiterin ein  paar Erklärungen, im Rahmen derer ausgewählte Tiere genauer betrachtet werden dürfen....

Ein kleiner Bummel durch die Einkaufsstraße der Stadt:
Schließlich besuchen wir die alte Telegraph Station und machen ein kleines Picknick im zugehörigen Park. Die dort wohl häufig anzutreffenden Kängurus fehlen leider. Wir warten noch immer auf das erste Tier...

7_Zurück nach Alice
23.6.18
Die Fahrt zurück nach Alice zieht sich ein wenig, verläuft aber unkompliziert. Außer einem Stop an einer Mischung aus Tankstelle, Imbiss und Emu-Farm passiert nicht viel. Hörspiele überbrücken die Fahrt. Schließlich kommen wir im Hotel an. Es war nicht ganz einfach, für Weihnachten in Alice Springs etwas zu finden. Privatunterkünfte gab es keine (freien und geöffneten), Hotels sahen mehr oder weniger alle gleich aus. Zum Glück scheinen wir eine gute Entscheidung getroffen zu haben.



6_Sunset am Kata Tjuta (Olgas)
22.6.18
Gegen Abend brechen wir wieder auf.  Ziel ist diesmal der Kata Tjuta. Wir laufen die kleine Strecke zwischen die Bergkuppen hinein. Es ist immer noch sehr heiß und die Fliegen tückisch. Dennoch ist es toll. Auf dem Rückweg halten wir beim Sunset Viewing, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz machen. 

5_Morgens am Uluru
22.6.18
Am Morgen geht es wieder zum Uluru, der sich anders, aber nicht weniger spektakulär präsentiert. Aus der Nähe ist er wahrlich gewaltig und wir  sind froh, dass wir den Umweg ins Landesinnere gemacht haben. Auf Fotos sieht er auch schön aus, aber doch lange nicht so beeindruckend wie in echt.
Wir gehen noch im Kulturzentrum vorbei, in dem man viele interessante Dinge erfährt. Viel Raum wird dem Prozess der Rückgabe des Landes an die Ureinwohner eingeräumt. Bedingung des australischen Staates war, dass es für 100 Jahre pachten darf. Heute kümmert man sich gemeinsam um dessen Erhaltung. Wie gut das funktioniert, wissen wir nicht. Fotos soll man keine machen.

4_Auf Postkartenfotojagd
21.6.18
Eines stellen wir seit der Ankunft in Sydney jeden Tag fest: die Australier sind unglaublich freundlich. Und zwar  praktisch immer und  überall. 

Wir fahren also los und kommen kurz darauf an  der Einfahrt zum Nationalpark an. Wer meint, man könne jetzt einfach mal den Uluru ansehen, der täuscht sich. Zuerst benötigt man eine Eintrittskarte, die in unserem Fall mit 65$ zu Buche schlägt. Es lohnt sich aber.
Ein paar Kilometer weiter befindet sich der "Car Sunset Viewing Point". Es füllt sich, ist aber nicht überfüllt. Wir sind ständig  am Knipsen, da stets unklar ist, ob der Berg jetzt noch röter wird...🤔
 
 
 
 
 
Behind the scenes:
Wir fahren noch schnell an den Berg heran, um zu schauen, wo wir morgen früh laufen werden. Das Klettern auf den Berg ist nicht verboten, jedoch unerwünscht, da es sich um eine heilige Stätte handelt.
 
 
 
 
Eigentlich gibt es außer den budgetunfreundlichen Lebenshaltungskosten bisher nur einen Kritikpunkt an Australien: wir haben noch kein Känguru gesehen... letztes größeres Tier heute war ein totes Kamel am Straßenrand.

3_Zum Ayers Rock
21.6.18
Die Fahrt zum berühmtesten Berg des Landes dauert etwa 4 Stunden und geht gewohnt gemütlich voran. In der Ferne taucht das erste Mal der  Bergauf.
Unterwegs wird wieder klar, warum das ganze Red Centre heißt. Bei einer kurzen Rast bietet sich ein Ausblick aufweinen riesigen Salzsee.

Angekommen auf dem Campingsplatzareal des Ayers Rock Resorts beziehen wir unsere Cabin, gehen etwas essen und im Supermarkt einkaufen.  Auch hier ein Monopolbetrieb, aber mit etwas Auswahl, von der wir die günstigere Variante bezogen haben. Insgesamt macht alles einen deutlich besseren Eindruck als gestern, auch die Duschräume werden offensichtlich häufiger gereinigt. 
 Es sind auch diverse Camper da, bei 42 Grad allerdings die härtere Variante. 

2_Im Kings Canyon
21.6.18
Der Flieger geht mit Verspätung in Sydney ab, landet aber pünktlich in Alice Springs, einer Art Dorfflughafen. Abgesehen von einem mürrischen Polizisten, dessen Hund hektisch alle Koffer auf dem Laufband beschnuppert, deutet hier nichts auf irgendeine Hektik hin. 
Überhaupt wollte kein Mensch auf der Reise nach Alice auch nur einmal unsere Pässe sehen. Das Auto bei Avis ist schnell abgeholt, da der Wagen eh "nothing major" an Problemen hat wird das Formular zur Wagenübergabe blind unterschrieben (es war wirklich nichts dran) und los geht's. Kurz nach Alice Springs zum Supermarkt und dann ab auf den Stewart Highway. Dieser ist die einzige Straße und daher mäßig schwierig zu finden. 

Es geht gemütlich vor sich hin, hunderte Kilometer. In den 5-6 Stunden Fahrt biegen wir zweimal ab. Auf der gesamten Strecke nur an einer Stelle Mobilfunkempfang. Liegen bleiben möchte man nicht so gerne. Kaum jemand ist auf der Straße. Wir erreichen das Kings Canyon Resort, einem Monopolbetrieb erster Klasse. Zum Glück sind wir schon mit Wasser versorgt, denn hier nimmt man wirklich für alles ordentlich Dollars. Wir sind es insgesamt zufrieden. Das Mini 5-Bett-Zimmer im Rumpelkammerstil  taugt als Ausgangspunkt zum Canyon und irgend jemand in der Reservierungszentrale hat in einer Email behauptet, das Frühstück sei inklusive. Ist es eigentlich nicht, aber ausgestattet mit unserer Email bekommen wir es doch. Andernfalls hätte man für 2x locker über 200 $ kassiert. Die Mitarbeiterin will beim Frühstück Bescheid sagen. Am nächsten Morgen weiß keiner was  davon, aber wir haben ja die Email. Alles wird geregelt, klar stehen wir dann morgen auf der Liste und schließlich ist das Frühtücksmädchen ja morgen auch da. Am nächsten Morgen ist eine andere Frau da, wir stehen nicht auf der Liste und die weiß auch von nichts. Was soll's. Sie lässt uns rein.
Abends gehen wir zum Sunset Viewing Point auf dem Areal des Campingplatzes, auf dem auch unsere Cabin steht und betrachten aus der Ferne die Berge des Canyons.
Der nächste Morgen beginnt um 4:30 und wir entscheiden uns auf Rat der Unterkunft für die 4.8km-Strecke. Wir haben Glück: es ist  nicht so heiß, etwas windig und perfektes Wanderwetter. Die Gegen hat nur einen Nachteil: die Fliegen, welche eine echte Pest sind. Aus diesem Grund  haben wir uns sogar die empfohlenen Gesichtsnetze gekauft, mit denen man aussieht, als würden sie im Heim nach einem suchen, die aber Schutz vor diesen mistigen Viechern bieten.

1_Von Sydney nach Alice Springs
19.6.18
Das per App bestellte Taxi steht überpünktlich bereit, in kurzer Zeit sind wir am Quantas-Terminal des Flughafens. Check-In-Schalter gibt es keine. Bisher waren Gepäckautomaten ein Angebot. Hier gibt es nichts anderes. Auch hier gilt: idiotensicher, aber beim ersten Mal steht man davor wie der berühmte Ochse vorm Berg. Also erst zum Automaten, die Gepäckaufkleber ausdrucken. Die extrem freundliche Mitarbeiterin mit Rentierhörnern auf dem Kopf begleitet uns und wird nicht müde, jeden kleinen Schritt zu loben und zu versichern, andere stellten sich wesentlich dümmer an. Mit den frisch gelabelten Gepäckstücken geht es zum Automaten, der in aller Ruhe wiegt und unsere Rucksäcke verschluckt. Wie meistens sind wir zu früh am Flughafen.

Wir haben festgestellt, dass man sich theoretisch nahezu bargeldlos zumindest durch die Stadt bewegen könnte. Das Zahlen mit Karte oder Telefon ist auch für kleine Beträge selbstverständlich, keiner denkt sich was. So  habe ich das in Deutschland frisch eingeführte ApplePay eingerichtet und bin begeistert, wie einfach das ist. Beim ersten Versuch schaue ich noch unsicher und ernte einen zwischen Belustigung und Mitleid schwankenden Blick des Kassierers. Bisher unterstützt nur unsere Amex-Karte das System und die verursacht  im Ausland Provision. Es bleibt also vorerst beim Ausprobieren. Vielleicht liegt die Verbreitung hier auch daran, dass Daten billiger sind. Unsere Simkarte hat ein gigantisches Datendepot und telefonieren ist auch nicht sonderlich teuer.