AUS: East Coast



17_Farmtag II
09.01.19
Elias hat es hier so gut gefallen (womit er nicht der Einzige ist), dass er sich zu einem Kurzfilm hat inspirieren lassen:

Wir machen einen kleinen Ausflug in  den nahegelegenen Nationalpark, um die Sicht auf Port Macquire zu genießen.

Auf dem Rückweg biegen wir auf Tip unserer  Vermieterin in ein Cafe ein, in dem nebenher die Fische gefüttert werden können.

Ansonsten bleiben wir den Tag auf der Farm. Amelie hält es schon am Morgen kaum noch - Tiere müssen angesehen werden. Als absolutes Highlight darf sie 2x am Tag reiten. Besser kann es nicht werden.
Am Abend bekommen wir noch Besuch. Leider müssen wir morgen schon abreisen. Felix und meinem Gedrängelt ist es geschuldet, dass wir nochmal ein paar Stunden nach Sydney gehen. Aber irgendwas muss man tagsüber ja machen. Abends sind wir nur noch im Airport Hotel.

16_Auf der Farm in den Bergen
08.01.19
Wir sind zu Gast bei Graeme und Marie-Louise, er ursprünglich aus Neuseeland, sie aus Schweden. Die Farm liegt etwa 40 Minuten südlich von Port Macquire in malerischen grünen Hügeln. Als wir ankommen, steht unser Cottage offen, die beiden sind noch unterwegs, kommen aber bald darauf. Es empfangen uns die 2 angekündigten deutschen Schäferkunde Aby und King. Der eine zieht nach kurzer Sichtung wieder ab, der andere besteht darauf, dass mit ihm Football gespielt wird. Das Reinkommen ist gar nicht so einfach. Auf der einen Seite die Hunde, von denen wir nicht wissen, ob sie raus dürfen. Auf der anderen Seite 2 Ziegen, die vermutlich nicht rein sollen. Schließlich gelingt es, ein Schlupfloch zu schaffen und mit dem Auto durchzustoßen. Wir brauchen nicht lange um zu erkennen, dass es hier einfach nur wunderschön ist.
Als Graeme kommt, packt er mich und Amelie ins landwirtschaftliche Fahrzeug und wir brausen über die Hügel, um Gatter zu öffnen und zu schließen, Kühe umzutreiben, gestern und heute um 12:00 Uhr geborene Kälbchen zu beobachten und zu Amelies großem Glück die Pferde zu streicheln. Zwischendurch fahre ich das Fahrzeug. Hier Gas, da Bremse, hier Kupplung, kein Thema. Kurz verwirrt, aber es macht riesigen Spaß. Als ich ein Tor öffne, steckt Graeme mir noch die Info, dass die daneben stehende Kuh nicht sonderlich freundlich sei. Es sei das Exemplar, welches ihm die Rippen gebrochen hat. Beruhigend. Er klärt mich auf, dies sei zu einer Zeit gewesen, als sie Junge hatte - heute kein Problem. 

Er war schon häufiger in Deutschland. Einmal einschließlich Motorradunfall mit zwei Wochen Krankenhaus in Köln. Total beeindruckt zeigt er  sich davon, dass er im Sanitätshaus anschl. einen Rollstuhl bekam, ohne dass man eine Vorauszahlung oder irgendwelche Sicherheiten von ihm wollte. So prägt sich das Bild eines Landes. Als ich ihm sage, das sei eher nicht die Regel, schient er ein wenig desillusioniert. Wir haben es toll hier. Elias erste Worte waren "hier wäre ich ich 10 Tage geblieben".

15_Im Koala-Krankenhaus 
08.01.19
5 Stunden Fahrt - es zieht sich alles in Australien - und wir landen beim Koala-Krankenhaus von Port Macquarie, dem einzigen seiner Art in Australien. Wir haben alles gegeben, um zur Führung um 15 Uhr  dort zu sein, sind damit aber nicht die einzigen, so dass wir kaum etwas mitbekommen. Es lohnt sich trotzdem, denn wahlweise kann man auch frei herumlaufen. Öffentlich zugänglich  sind vor allem die Langzeitpatienten, deren Krankengeschichten am Gehege angeschlagen sind. Außerdem sind es die Tiere gewohnt, dass um diese Zeit Essen und Versorgung ansteht, so dass sie einen Teil ihrer täglichen 4 Wachstunden in diese Zeit legen. Zumindest ein Teil von ihnen.

 Der aktuelle Krankenstand. Beherbergt werden Verkehrs- und Infektionsopfer sowie Koalas, die von Hunden angegriffen werden.
Wir fahren noch in das Städtchen Port Macquire, können aber hier und am zugehörigen Strand kaum etwas interessantes entdecken, so dass wir zügig zu unserer Farm weiterfahren.

14_Zu den Aussteigern nach Nimbin
07.01.19
Am Abend zeitlich mal wieder, dass man einfach sehr gutEnglisch sprechen sollte. Wir kommen wirklich gut  durch, überhaupt kein Problem. Auch haben wir jede Hemmung verloren, unser Quak-Englisch an den Mann zu bringen. Schreiben klappt nochmal deutlich besser. Es kümmert auch keinen. Wir werden verstanden und das zählt. Die Kommunikation hart aber ihre klaren Grenzen, wenn es etwas komplexer wird. Wir haben schon so viele interessante Dinge erzählt bekommen, verstehen dann aber oft nur die Hälfte. Gerade berichtete unsere Vermieterin von der Verfolgung und dem Völkermord an den Aborigines, davon, dass sie noch 2004 in abgegrenzt Stadtgebiete gesteckt wurden und eine Karte bekamen, mit der sie in drei Geschäften einkaufen durften. Viele interessante Erzählungen darüber, wie die Natur zugunsten der Interessen großer Konzerne ausgebeutet wird. Der spannende Bericht, dass das Great Barrier Reef natürlich wegen der Erderwärmung, aber auch durch die Belastung mit Schwermetallen, den Zuckerrohranbau und die Schadstoffe der riesigen Rinderfarmen in Queensland. Einem multinationalen Konzern wurde erlaubt,  auf 50 Jahre kostenfrei das Wasser zu verwenden. Und damit Schadstoffe zurückzuleiten. Wir verstehen immer das Thema, aber viel interessante Einzelheiten bleiben verborgen. 

Wir besuchen die "Hippie-Stadt" Nimbin. Hier haben sich diverse Aussteiger seit den 70ern niedergelassen, um alternative Lebensstile zu entwickeln. Es finden sich die verschiedensten Typen: der klassische Alt-Hippie, jüngere Alternative, viele Besucher. Das ganze Flair strahlt  aus, dass hier etwas anders ist - und die Atmosphäre ist ziemlich nett!
 auch im Gemischtwarenladen geht es lockerer zu...


Auf dem Weg nach und von Nimbin fahren wir durch die Hügel und schönste Landschaften.

Schließlich besuchen wir nochmal Byron Bay. Isi wollte nochmal in eines der Geschäfte, der Rest wollte Frozen Yoghurt 
:-)

13_Byron Bay
06.01.19
Baron Bay ist bekannt Hippie-Aussteiger-Sommer-Surf-Strand-Fun-Stadt. Entsprechend trifft man hier sämtliche zugehörigen Stereotypen. Es herrscht eine angenehme Atmosphäre, es gibt schöne Geschäfte und einen belebten  Strand, in dem wir wieder in die Wellen springen und Spaß haben. Je weiter wir nach Süden kommen, desto kälter wird das Wasser - eindeutig. Über uns summt regelmäßig eine Drohne, die von einer jungen Frau im Sand gesteuert wird. Sie sucht die Küste nach Haien ab, welche aber von einem Besuch Abstand nehmen. Bluebottle-Quallen, die wir aus Südafrika kennen, gibt es zur genüge. Ein Lifeguard warnt uns noch vor ihnen. Wie alle anderen um uns herum werden wir aber von einem "Angriff" verschont. Zum Essen gibt es knallfrischen Fish&Chips, bevor wir wieder nach Hause fahren. 
Kurz vor den Essen treffen wir George, der fast so groß ist wie Amelie aber trotz seines Aussehens, als sei er aus der Baskerville-Story entsprungen, ein freundliches Gemüt hat:
In Australien gibt es sehr viele öffentliche Parks, die auch sehr gerne angenommen werden. In der Regel sind sie schön angelegt, die Wiesen sollen ausdrücklich betreten werden, es gibt Elektrogrills und es handelt sich in der Regel um alkoholfreie Zonen.
Insgesamt geht es - wie bereits häufiger erwähnt - entspannt zu. Auf den Straßen darf man fast überall nicht schneller als 110 fahren. So geht es unagressiv und gemächlich vor sich. Insbesondere wenn ich es mit dem ständigen Gedrängel, Geblinke und Gehupe in Deutschland vergleiche. Dort verfolge ich die wie ich finde lächerliche Diskussion über 120 auf dt. Autobahnen. Als nächstes wird die FDP vielleicht das Recht durchsetzen wollen, dass man sich den Weg freischießt. Freie Fahrt für freie Bürger, vielleicht täusche ich mich, aber mir scheint, ich hätte den Spruch schon in meiner Kindheit in den 70ern gehört. Sei's drum 🏁 🚙 🏁 🚙 🏁 🚙 🏁 🚙 🏁 🚙 🏁 🚙 🏁 🚙. 

12_Über die Gold Coast nach Byron Bay (Mullumbimby)
05.01.19
Am letzten Abend in Brisbane bummeln wir noch einmal durch die Stadt. Im Foodcourt des Einkaufszentrum holt sich jeder worauf er Lust hat und jedes Essen kann mit dem des Vorabends ziemlich gut mithalten. 
Auf dem Rückweg fällt uns die Demo eines Einkaufszentrums zum  Thema "Alice im Wunderland" auf. Der Dekorateur hat allerdings ein ziemlich gruseliges Arrangement geschaffen, das eher einem Horrorfilm entsprungen sein könnte. 

Am Morgen fahren wir Richtung Gold Coast. Es ist Ferienzeit und Samstag, so dass sich nicht nur in- und ausländische Touristen, sondern auch Wochenendausflügler zur Küste wälzen. Dort ist der Teufel los und wir sind eigentlich froh, hier nicht wohnen zu müssen. Dieser Abschnitt besteht aus Hotelketten und einer Unmenge an Vergnügungsparks. Wer Highlife sucht, ist hier aber sicher gut aufgehoben. Felix entdeckt während der Fahrt das "Skypoint Observation Deck" und drängt darauf, dass wir auf dieses hinauffahren. Am Ende sind wir sehr froh darüber, dass wir seinem Drängen gefolgt  sind.
Wir gehen noch eine Stunde an den Strand. Aufgrund der starken Brandung ist das Schwimmen nur in relativ eng abgegrenzten, von Lifeguards bewachten Gebieten zwischen gelb-roten Fahnen erlaubt. Ist man im Wasser, weiß man, dass es Sinn macht. Wellen und Strömung sind sehr stark, aber es wird ein wirklich lustiges Baden.

Wir fahren weiter zu unserer Unterkunft in Mullumbimby nähe Byron Bay. Wir werden freundlichst begrüßt und beziehen eine wirklich riesige AirBnB-Unterkunft. Das Haus steht zum Verkauf, Vermieterin und Sohn wohnen im Studio nebenan und vermieten zur Überbrückung. Wahrlich ein Treffer.
Zum Begrüssungskomitee gehört auch Tom Tom the cat, der nach kurzer Prüfung zu der ihm eigenen Gelassenheit zurückkehrt.

1_Brisbane II
04.01.19
Wir haben tatsächlich eine für dortige Verhältnisse noch einigermaßen günstige Wohnung  mitten in Hells Kitchen in Manhattan gefunden, die von einer jungen Frau vermietet wird und bei AirBnB gerade frisch reingekommen war. Das ist  eine gute Nachricht,  werden doch in Manhattan geradezu irre Preise aufgerufen. Dabei ist die 2-Zimmer-Wohnung sogar deutlich günstiger als die Bruchbude, die wir vorsichtshalber mal reserviert hatten.

Derweil erreichen uns aus Thailand Nachrichten über den dortigen Tropensturm. Unser Vermieter Franky in Khao Lak postet auf Facebook ein Bild des letzten ausgiebigen Frühstücks, bevor man sich in Gottes Hände begebe. Hoffentlich passiert dort nichts. 

Wir begeben uns heute auf eine von Felix ausgetüftelte Rundtour, welche uns durch die Stadt, den Botanischen Garten, entlang der Southbank (einem wirbeligen Gebiet am Fluss mit frei zugänglichem Schwimmbereich, Riesenrad und Cafés) und dann wieder in die andere Richtung entlang des Flussufers führt. Schließlich steigen wir in eine Fähre, die uns wieder hinüber in die City bringt, von wo aus es noch 4 Minuten bis zum Apartment zu laufen sind. Als wir auf die Fähre warten, treffen wir drei Banker,  die ihre Mittagspause auf der anderen Seite des Flusses ordentlich ausgedehnt haben, weil sie bei nahezu 30 Grad einfach nicht am kühlen Bier vorbei konnten ;-)

Anfang Januar...
Das gibt es in mehreren Städten: "Lagunen", öffentliche Schwimmbäder, frei zugänglich in Bestlage. Hier am Fluss, anderswo am Meer. Fast überall gibt es öffentliche Elektrogrills.
Brisbane scheint rührig was den alternativen Verkehr angeht. Viele Fahrradspuren, Fahrräder, die man gegen eine günstige Monatsgebühr unbegrenzt nutzen kann. Neu sind die Elektroroller, mit denen man für 50 Cent zzgl. 7 Cent pro Minute recht zügig durch die Stadt flitzen kann. Sie werden einfach mit einer App freigeschaltet, geht binnen Sekunden. 

10_Brisbane I
03.01.19
Man hat uns geraten, die Hochhausschluchten von Brisbane zu umfahren. Alles ein wenig hektisch, viele Geschäfte, bisschen wie Miami. Aber die Interessen sind unterschiedlich und Felix möchte genau deshalb dorthin. Ich eigentlich auch und auch die anderen gehen ganz gerne mal zwei Tage bummeln. Wir fahren heute nur 3.5h - für Australien wenig und kommen in einem netten 3-Zimmer-Apartment mitten in den Hochhäusern an. Zentraler kann man nicht wohnen, wir sind im 16. Stock, im 5. gibt es einen Pool, im 4. Fitness. Warum es relativ günstig ist, wissen wir nicht. Vermutlich eine Restkapazität. Uns ist es recht.

Blick in einen geöffneten Kinderrucksack....

Wir essen im "New Shanghai" im Meyer Centre zu Abend. Felix bekommt einen geradezu gigantischen Eimer Suppe und ist zufrieden, wir anderen haben Hühnchen mit Reis und Chili-Garlic-Sauce. Ohne letztere kann man es essen. Es würde einem nichts fehlen, ließe man es bleiben. Eine kurzer Besuch im 4. Stock beendet den Abend....
9_Harvey Bay
02.01.19
Die Fahrten durch Queensland werden langsam ein bisschen öde. Australien ist eigentlich prima. Die Leute sind nett, die Ortschaften auch. Um uns Naturschönheiten im Hinterland anzuschauen, reicht aber die Zeit nicht. Hätten wir gewusst, welcher Reinfall das Great Barrier Reef sein würde, dann wären wir vom Outback nach Brisbane geflogen, hätten mehr Zeit für die Rückfahrt nach Sydney gehabt und in dieser schönen Stadt vielleicht auch noch 2 Tage verbringen können. Aber was soll's. 
Heute kommen wir in Hervey Bay an, biegen von einer großen Hauptstraße ins Motel ein und verschwinden sofort in einem dichten Dschungel von Bäumen und Sträuchern. Es ist völlig ruhig und unsere Unterkunft groß. Da wir nur eine Nacht hier verbringen, fahren wir direkt zum Strand, in dem man auch baden kann. Zumindest nehmen wir das an Da trotz fehlender Netze keiner Schutzkleidung trägt, rechnen auch wir uns gute Chancen aus, ohne Rochen-, Quallen- und Haiangriff zum Abendessen zu kommen. 
Vor dem Abendessen fahren wir auf Tipp des Hotel ein paar Ecken weiter und siehe da: der gesamte Rasen einer Schule ist voller Kängurus. 
Wir kehren zurück zum Strand und besorgen uns bei einem Italiener Take Away Pizza, welche allerdings etwas merkwürdig schmeckt. Als wir auf deren Fertigstellung warten, steigt am Himmel ein riesiger Schwarm Fledermäuse auf - irre.


8_Nach Rockhampton
01.01.19
Während in Deutschland die Korken knallen, steigen wir bereits wieder ins Auto und fahren weiter durch die ewigen Weiten von  Queensland. 

Die Fahrten sind lange, aber abwechslungsreich. Immer wieder unverkennbare Spuren der Buschbrände, teils frisch, teils älter.
Der Pacific Coast Highway verläuft meist nicht direkt am Meer. Als er sich diesem nähert, machen wir einen kleinen Schlenker an den Strand. Zum einen ist Ebbe: das Meer ist sehr weit weg. 
Zum anderen ist es hier schlicht nicht möglich, einfach mal so ins Meer zu springen. 
An einer Stelle, an der ausdrücklich vor Krokodilen gewarnt wird, macht Isabel ein Abschiedsfoto von mir.  Ich interpretiere die Sache so, dass die Tiere wohl nicht direkt auf der Straße zum Strand lauern werden, muss den Weg zum Strand aber mit Felix alleine antreten. Dort erwartet mich eine sumpfartige Landschaft, die doch arg nach Krokodil aussieht und wir treten den Rückweg an. Zumal uns unsere australische Bekanntschaft in Indien sagte, die Schilder seien besser ernst zu nehmen.
Je weiter wir uns Rockhampton nähern, dem Zentrum der australischen Fleischindustrie, desto  größer werden die  Rinderherden links und rechts der Straße. 
Noch mehr Ausschau halten wir allerdings nach Koalas, die es hier geben soll. Als Isabel die Meldung ausgibt, sie habe einen auf dem Baum gesichtet, muss der Rest der Familie bereits schmunzeln und an den wenige Tage zuvor gesichteten vermeintlichen Seehund denken. Aber wir stoppen, drehen um und fahren die Strecke erneut ab. Der Koala muss derweil seine aktiven 2 Stunden des Tages gehabt und das Weite gesucht haben.
Wir landen in  unserer heutigen Unterkunft, einer Art Ferienpark. Für eine Nacht wunderbar, das Cottage ist groß und Amelie + Elias haben eine Stunde Spaß im angeschlossenen Wasserpark. Wir fragen uns, ob es auch Menschen gibt, die im Ferienpark an der Einfallstraße nach Rockhampton einen längeren Urlaub verbringen. Andererseits ist es nicht weit nach Yeppoon, einem Strandort, in dem zur aktuellen Saison teils gigantische Preise aufgerufen werden.

7_Ab ins neue Jahr
31.12.18
Sylvester in Airlie ist sehr entspannt. Wir bummeln nochmals durch die Stadt und warten am Strand auf das Feuerwerk um 0:00 Uhr. Kurz vorher gibt es einen wahnsinnigen Regenguss, exakt zum Jahreswechsel schreit hinter uns eine Regensburgerin in tiefstem Dialekt ins Handy :-) Amelie wäre gerne in eine der vielen Bars eingebogen, aus denen laute (Live-) Musik und beste Stimmung ertönt... das muss wohl noch etwas warten. Für diejenigen, denen es zu viel wird oder die vorbeugen wollen, gibt es auf dem Gehweg eine kleine Station mit Sitzgelegenheit und Wasser...





6_Airlie Beach
31.12.18
Unsere Unterkunft liegt am Rand von Airlie Beach und heißt nicht umsonst "Rainforest Retreat". 
Wir bummeln am Morgen durch die Stadt und sichten dabei die Möglichkeiten, im Meer zu schwimmen. Das ist in Australien, insbesondere ohne Schutzanzug, keine so selbstverständlich einfache Sache wie in anderen Teilen der Welt.
In den meisten Städten gibt es am Strand einen abgegrenzten Bereich, der von einem schwimmenden Netz umgeben ist, welches vor giftigen Quallen, Stachelrochen und ähnlichem Getier schützt. Airlie Beach hat aber noch eine weitere Besonderheit: die Lagune, eine Art öffentliches, frei zugängliches Freibad mitten in der Stadt und gleichzeitig am Meer. 
Wir schauen noch ein bisschen durch den Ort, der eine relativ angenehme Mischung aus nobleren Gästen und sehr vielen Backpackern abgibt, am Strand und am Hafen entlang und gehen gegen 17:00 Abendessen. 
In Australien ist das private Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten. In keinem Supermarkt wird welches verkauft. Der ganze Trubel wie bei uns findet einfach nicht statt. Die jeweilige Stadt veranstaltet ein Feuerwerk. Da kann man hingehen - oder es lassen. Die meisten gehen hin, wobei es in Airlie eine zweifache Möglichkeit gibt. Das erste Feuerwerk startet um 21:00, gedacht für Familien mit Kindern, die es nicht bis Mitternacht aushalten. Wir überlegen hin und her und entscheiden, dass wir bei den Großen dabei sein wollen. Das Feuerwerk wird wohl vom Meer aus abgeschossen, so dass man am Meer sitzend oder stehend zuschauen kann.

5_Durch Queensland
30.12.18
Wir fahren ca 9h von Port Douglas nach Airlie Beach, wobei sich die Fahrt abwechslungsreicher gestaltet als im Outback. Auch eine Wiese mit wilden Kängurus (kleine Sorte, Wallabys) sehen wir. Leider liegen auch relativ viele mehr oder weniger gut erhalten auf der Straße rum. Dort findet sich leider auch das einzige große Känguru-Exemplar für heute.

Vorbei an Zuckerrohrplantagen...
Bananenplantagen....

Salzerzeugung....
Und immer wieder so grün, wie es grüner im Allgäu nicht sein könnte...
Teils mit eindeutigen Spuren früherer Buschbrände...
Gegen 19:30 kommen wir auf der Wohnanlage an. Weil die mögliche Belegung ein Einzelzimmer und eine 4er-Hütte ist, genießt Felix heute sein eigenes Reich.


4_Auf dem Great Barrier Reef

Am Tag davor  28.12.18
Wir haben eine Buchung für die Fahrt zum äußeren Great Barrier Reef und es ist der letzte Tag, an dem wir gehen können. Danach müssen wir weiter. Sydney ist weit. Vor uns liegen noch mindestens 2500km. Eine kurzer Stop beim Anbieter 
ergibt, dass sie fahren werden, aber das Wetter rauh sein wird. Es wird sogar die Möglichkeit einer Rückerstattung angeboten, aber werden wir jemals wieder hier sein? Außerdem stirbt das Riff. Schon jetzt ist es wohl nicht mehr vergleichbar mit dem Zustand vor ein paar Jahren. Also gehen wir. Sogar der Anbieter rät zur Einnahme von Reisetabletten. Haben wir. Mal sehen, wie sich die Sache gestaltet. Ein kleiner Trost: die nette Dame am Schalter zeigt uns die Vorhersageberechnungen auf ihrem Schirm. Wenn man geht, ist morgen der beste Tag. 

Auf gehts 29.12.18
Ein Satz mit x. So könnte man den Tag im Ergebnis zusammenfassen. Wenn heute die bersten Bedingungen der Woche waren, dann viel Spaß morgen. Wer an das Great Barrier Reef will, sollte evtl.  eine andere Jahreszeit, auf jeden Fall ein anderes Wetter und am besten auch eine Zeitmaschine wählen, welche die Zeit 10 Jahre zurückdreht. 
Für uns war es ein Abenteuerausflug. Genauer darf man gar nicht darüber nachdenken. Ansonsten käme rasch die Frage auf, warum wir überhaupt hierher gekommen sind und uns die zusätzlichen Kilometer Richtung Sydney aufgehalst haben. Leid können einem nur diejenigen tun, die hier Ihren (Jahres-) Urlaub verbringen und wie wir vor allem wegen des Riffs kommen. Dass es rauh werden würde war schon klar. Das Problem ist aber auch gar nicht, dass es „a little rough“ ist, wie uns die freundlichen Mitarbeiter sagen, sondern dass der gesamte Ausflug schlicht sinnlos ist. Beim Einchecken lässt sich alles relativ  harmlos an.
Wir folgen der vielfach ausgesprochenen Empfehlung und nehmen Tabletten gegen Reisekrankheit. Irgendwann geht es los und wir legen ab, Wetter und Wellen sind tatsächlich unangenehm. Die Mitarbeiter sind gewohnt freundlich und lässig. Ihre Hauptbeschäftigung besteht darin, leere Kotztüten zu verteilen und volle abzutransportieren.
Uns macht es nichts, auch ohne Tabletten hatten wir bisher nie Probleme. Aber schaden konnte es nicht. Auf der Fahrt erhalten wir diverse Einweisungen: Natur, Sicherheit, Schnorcheln. Nach 90 Minuten landen wir an der schwimmenden Plattform am äußeren Riff, ca. 70km von der Küste entfernt. 
Der Empfehlung unseres Vermieters folgend fahren wir zunächst mit dem Semi subversible, einem kleinen Schiff mit Glasboden. Das ist nett, aber bedeutungslos. 
Größere Fische schwimmen nur in Nähe der Plattform. Sonst eher mau. Vielleicht liegt es am Wetter und das Meer ist aufgewühlt. Sicher nicht nur, denn die Korallen sehen auch grau und halbtot aus. 90% der Korallen im nördlichen Reef sollen von der Korallenbleiche betroffen sein. 

What you buy (Prospekt):

What you get:

Anschließend essen wir eine Kleinigkeit. Uns wurde bereits mitgeteilt, das müsse bald sein, da das Buffet nach nicht allzu langer Zeit abgeräumt wird. Wir sind nicht zum Essen da, also nur ganz schnell. Im Nachhinein betrachtet hätten wir uns mehr Zeit lassen können. 
Wir holen unsere Neoprenanzüge, Brille, Schnorchel, Flossen. Das abgegrenzte Gebiet ist relativ klein, dutzende bis etwa hundert Menschen schwimmen im Wasser herum. 

Die Wellen sind relativ hoch. Am Anfang ist es lustig, aber eigentlich ist es enttäuschend bis ärgerlich. Unter Wasser sieht man praktisch nichts, mal ein verschämter Fisch hier, eine graue Koralle da. Man bekommt ein bisschen das Gefühl von Flüchtling auf dem Mittelmeer. Diesem Gedanken kann ich mich nicht erwehren, wenngleich es natürlich Quatsch ist. Unsere Plattform zum Ausstieg ist 2-20 Meter entfernt, das Wasser ist warm, wir haben Ausrüstung. Trotzdem: die Wellen werden höher. Schließlich zieht Sturm auf, Regen - Unwetter. Die Szenen werden geradezu absurd. 


Ein irrer Ausflug. Irre auch, dass die überhaupt rausfahren. Es war klar, dass das Wetter nicht gut wird, aber bei so viel Erfahrung wissen die sicher genau, was draußen auf dem Meer los sein wird. 
Vielleicht ist es bei richtig gutem Wetter eine ganz andere Erfahrung. Aber so kann man getrost raten, das Reef beiseite zu lassen. Relativ nahe im Hinterland ist der Daintree Regenwald. Wir haben ihn weggelassen, weil wir schon in Thailand im Regenwald waren. Vielleicht wäre es hier und heute die bessere Alternative gewesen. Auch, da wirklich sportliche Preise aufgerufen werden. Mindestens die Hälfte davon sollte man zurückbekommen, was natürlich nicht geschehen wird. Am Ende bleiben Szenen der Verwüstung übrig 😂

Es war heute eher so, also dürfe man mal eine Szene  in einem 5 Freunde-Film mitspielen

3_Känguruhs, Koalas und Eulen
27.12.18
Wir fahren zum um die Ecke gelegenen Wildlife Habit, das sich wirklich lohnt. Enfdlich gibt es die ersten - wenn auch nicht freien - Kängurus. Wir können der Versuchung ich Tierfotos nicht wiederstehen, wenngleich wir unsicher sind, wie toll das für die Tiere ist. Allerdings haben die Koalas feste Arbeitszeiten: max. 30 Minuten am Tag, nach 2 Tagen gibt es einen Tag frei. Ist die Zeit überschritten, gibt es keine Fotos mehr. Es macht keinen besonders tierquälerischen Eindruck. 

Koalas schlafen 20 Stunden am Tag, 2 fressen sie. Was sie die restlichen 2 Stunden machen? Übrigens stimmte Legende nicht, dass Koalas von ihren sorgfältig ausgewählten Eukalyptusblättern betrunken werden und deshalb so lethargisch sind. Vielmehr nehmen sie durch diese kaum Energie auf, d.h. sie haben einfach nicht viel Kraft.
 Ab und zu schauen sie dann doch mal neugierig ums Eck.



Zwischenzeitlich regnet es. Die bekannten, heftigen, tropischen Regenschauer, welche uns endlich zur Beschaffung tragbarer Notfallsets veranlassen:
Und endlich: Kängurus. Wir werden uns weiter auf die Jagd nach freien Exemplaren begeben. Gestern las Isabel, dass sie aus unbekannten Gründen Golfplätze mögen. Vielleicht sollten wir dort mal nachsehen.
 Es steckt jemand im Beutel, allerdings falsch herum.


Zwischenzeitlich besuchen wir die Krokodilfütterung, die einen kleinen Einblick in die Kraft dieser Tiere gibt:

Die Tierpflegerin würzt die Vorführung mit allerlei Geschichten. Etwa der von der Geburtstagsfeier, bei der angetrunkene Gäste durch einen Fluss voller Krokodile schwammen und tatsächlich - theoretische Chance Null - heil an das andere Ufer kamen. Weil es dort kein Bier gab schwammen sie wieder zurück. Kamen dann aber nur noch zum Teil an. 

Am Abend gehen wir lecker und günstig im "Rattle n Hum" essen. Die Atmosphäre in diesen  australischen Bars ist angenehm und ausgelassen. Man bestellt  an der Bar und nimmt seine Getränke mit. Essen wird gebracht oder man holt es später ab. Verschiedenste Arten von Menschen  bevölkern diese Bars, freundlich sind wie immer fast alle. Auf Monitoren läuft meist Kricket - wir müssen noch die Regeln herausbekommen. Zwei mittelalte Herren schreien durch die Kneipe. Erschrocken drehen sich die Menschen um....
Sie hatten beim Entenschießen am Automaten daneben geschossen. Na ja. 

Nach dem Essen stellen wir wieder fest, dass wir in den Tropen sind. Zum einen wegen des beachtlichen "Lärms", der mitten im Zentrum von Port Douglas herrscht:
Zum anderen wegen der plötzlich auftretenden heftigen Regenschauern:

2_Wieder in den Tropen
26.12.18
Ab gehts in den Flieger hinaus aus der Wüste:
 2 Stunden später. Wir sind in Cairns - Tropenzone - Regenzeit - es schüttet wie aus Eimern  und wird auch die Nacht über nicht mehr aufhören. Dabei ist es warm, wie wir es bereits aus Thailand und Kambodscha kennen.
Wir fahren eine gute Stunde nach Port Douglas. Überall sattes Grün, nass, Regenwaldfeeling. Wir schauen noch kurz am  Hafen vorbei, an dem am nächsten Morgen unsere Tour auf das Great Barrier Reef starten soll, ahnen aber schon, dass es Schwierigkeiten geben wird. Angekommen in unserer sehr schönen Unterkunft Lazy Lizzard 
https://www.lazylizardinn.com.au

sagt uns Aidan dann auch, dass das Wetter am nächsten Tag untauglich werden wird. Am übernächsten ist aber nichts mehr frei - wir können daher nicht umbuchen. Stornieren kann man aber auch nicht mehr. Vorschlag:  in der Apotheke Tabletten gegen Seekrankheit holen. Schließlich  finden  wir eine andere Lösung: er schafft es, uns auf Samstag umzubuchen. Wir bleiben einfach einen Tag länger und können an der nächsten Station einen Tag später anreisen.

1_Ab nach Cairns
26.12.18
Frühstück, tanken, ein paar Kilometer zum Flughafen. Währender in Kapstadt in einer professionell organisierten Mietwagen-Rückgabeschlange standen, stellt man das Fahrzeug hier ab und gibt am Schalter Bescheid, in welcher Lücke es steht. Würde man machen, wenn jemand da wäre. Unterlagen auf den Tisch, Schlüssel in die Box - tschüss. Am Qantas-Schalter bekannte Gelassenheit. Ausweis nicht nötig,  "see u later", tschüss.
"See you later" ist hier ein allgemeiner Code zur Verabschiedung. Ist es doch vorhersehbar, dass wir die Dame vom Checkin zumindest heute nicht mehr treffen werden. Ähnlich ist ist mit der Begrüßung "how are you?". Ich habe bisher nicht rausbekommen, ob eine Antwort erwartet wird. Wenn, dann max. "fine". Ist eh  immer alles "no worries". Ich glaube, es gibt kaum unfreundliche Australier. Wir könnten uns davon oft eine gehörige Scheibe abschneiden. Am Anfang dachten wir noch, das sei ein wenig eine aufgesetzte Platte. Insgesamt scheinen sie aber tatsächlich gelassen.

Am Dorfflughafen ist nicht viel los. Das Gate wechselte von 8 auf 9, was schon deshalb egal ist, weil jede Tür  zum gleichen Spazierweg auf das Vorfeld geht.