KHM: Phnom Penh

Bildergebnis für kambodscha flagge
5_Abschied aus Phnom Penh
8.12.18
Wir hätten gerne noch Tuol Sleng und Choeung Ek, das bekannteste der Killing Fields bei PP angesehen. Aber alles geht nicht, wenngleich es sicher hochinteressant gewesen wäre. 40 Jahre ist es erst her, dass 1-2 Millionen Kambodschaner während der Schreckenszeit der Roten Khmer unter Pol Pot starben. 
https://www.planet-wissen.de/kultur/asien/kambodscha/pwiedierotenkhmer100.html

Morgen früh holt uns das Busunternehmen im Hotel ab, dann geht es vom Busbahnhof 6-7 Stunden nach Siem Reap. Da heißt es dann, den aktuellen Krimi fertig lesen und hoffentlich viel vom Land sehen.

4_Phnom Penh die Zweite
8.12.18
Nach dem Frühstück und einem Blick vom Hoteldach über die Stadt fahren wir zum Tempel Wat Phnom.
Anschl. laufen wir zum Vatteanac Capital-Tower, einem Hochhaus mit ein paar Luxusgeschäften und einem Luxushotel. Wir sind hier, weil Felix herausgefunden hat, dass es möglich sein soll, von oben einen Blick über die Stadt  zu genießen. Trotz unserer Freizeitkleidung lässt man uns in den 35. Stock in die Bar und dort völlig unbehelligt den Ausblick genießen, welcher wahrlich toll ist.
Beim Versuch Geld abzuheben kommt es zu einer Verzögerung. Wieder einmal weigert sich der Automat  - keiner weiß warum. In Deutschland  ist es 5:30 Uhr, bei der Bank ist jemand da und zum Glück scheint die DKB ihr größtes Telefonchaos und den Warteschlangen-Terror im Vergleich zur Zeit in Südafrika verringert zu haben. Der Mitarbeiter  weiß auch nicht recht, stellt uns zum Visa-Kartenservice durch und der dortige Mitarbeiter überschreibt das System, dessen undurchsichtiger Sicherheitsalgorythmus wieder einmal Alarm geschlagen hatte. Kurz darauf können wir am gleichen ATM Geld abheben.

Wir schlendern zum  Zentralmarkt, der eine wilde Mischung aus lebenden und toten Fischen mit und ohne Kopf oder nur Kopf bietet, bunte Obst- und Gemüsestände, tote Hühner und weiteres, nicht immer genau definierbares Getier, Kleider, Uhren, Elektronik, Schmuck. 
Während unser älterer, freundlicher  TukTuk-Fahrer sein Gefährt holt, werden nebenan auf rustikale Art Eiswürfel produziert.
Genug erlebt in Phnom Penh, dass schon relativ strange, aber total interessant ist. 
Morgen geht es mit  dem Bus nach Siem Reap. Dort haben wir heute über Facebook einen Führer für 2 Tage Tempelanlagen von Angkor gebucht. Ihn hatten wir zufällig über Bewertungen bei Tripadvisor gefunden. Er macht einen ausgesprochen lustigen Eindruck und es verspricht, eine gute Sache zu werden:


Er meldet sich immer mal wieder, unter anderem schickt er uns ein Foto seiner heutigen Gäste 😊. Verspricht spaßig zu werden.

3_Erster Tag in Phnom Penh
7.12.18
Nach dem Frühstück, dass im 15. Stock serviert wird und bei dem wir das erste Mal asiatisch auf dem Boden sitzen, machen wir uns auf den Weg und laufen zum Royal Palace. Unterwegs werden wir fortlaufend angesprochen. Zum einen im Minutentakt von TukTuk-Fahrern. Sie fragen, ob wir Bedarf an ihrer Dienstleistung haben, aber wenn wir freundlich verneinen ist es auch gut. Völlig normal und problemlos.
Wirklich nervig sind diejenigen, die in Palastnähe Touren verkaufen wollen. Innerhalb kürzester Zeit erzählen uns drei davon, der Palast habe heute erst später geöffnet. Da man ja noch Zeit habe, könne man uns ja auf eine kostenfrei Tour schicken. Wie kostenfreie Touren enden, kann sich jeder denken. Dass der Palast später oder gar nicht öffnet, ist glatt gelogen. 
Am Eingang des Palastes befinden sich die üblichen Schilder, dass lange Hosen benötigt werden. Wir wissen das und haben die unteren Teile der Zip-Hosen dabei. Als wir diese zeigen, werden wir hineingelassen und regelrecht davon abgehalten, unsere Hosen zu verlängern. Offensichtlich zählt der gute Wille. Grundsätzlich reicht es auch, dass die Hosenbeine über die Knie reichen.
Auch solche kleinen Arrangements gehören dazu, wenngleich die Anlagen allermeist sehr schön  sind:
Wir überlegen wie wir unsere erste Tour fortsetzen, schwanken zwischen dem hier nicht ganz so verbreiteten Grab, Laufen und TukTuk und beschließen uns das Angebot dass älteren TukTuk-Fahrers anzuhören, der auf uns zugelaufen kommt. Natürlich haben wir uns ein bisschen informiert, sind TukTuks doch eine der klassischen Beschiss-Möglichkeiten. So sollen kurze Strecken 1,50-2 US$ kosten, längere 3-4$. Sind es mehrere Personen, soll man einen kleinen Aufschlag kalkulieren. Unsere Strecke  ist eher länger, wir sind zu fünft und daher einigermaßen erstaunt, dass der Fahrer ohne größere Vorverhandlung  2$ aufruft. 

Die Währung in Kambodscha ist übrigens etwas besonderes. Es gibt zwei davon: neben dem Riel ist der Dollar zumindest in touristischen Gebieten ein völlig normales Zahlungsmittel. Touristen bekommen am Geldautomaten grundsätzlich nur US$. Ist das  Wechselgeld kleiner als 1$,  erhält man den Rest in Riel, so dass sich im Geldbeutel eine bunte Währungsmischung bildet. 16.000 Riel haben wir auf diese Weise bisher angesammelt. Das sind allerdings nur 4$. Irgendwann reicht es dann, um eine Kleinigkeit in der eigentlichen Landeswährung zu bezahlen.
Der Fahrer weist uns noch darauf hin, unseren Rucksack sicher in der Mitte zu verstauen und festzuhalten. Raub von vorbeifahrenden Motorrädern  ist wohl in Phnom Penh  nichts so außergewöhnliches.
Wir landen an der Aeon-Mall, einem irren Konsumtempel westlicher Art. Dass hier wohl kaum oder nur wenige Einheimische einkaufen, wird einem nicht erst klar, als fortlaufend Weihnachtslieder aus dem Lautsprecher ertönen. Angestellte diverser Restaurant werden zum Tragen von Nikolausmützen genötigt. Überall wird Weihnachtsdeko ausgestellt und verkauft. Es ist ein wenig surreal. 
Interessant ist es allemal. Wir essen etwas, kaufen ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt und fahren mit dem TukTuk zurück zum Hotel. Der Fahrer möchte erst 4$, dann 3,50 und fährt schließlich für 3$. Damit macht er ein gutes Geschäft. 
Wir sind immer ein wenig in der Zwickmühle: ein gewisses gesundes Misstrauen ist notwendig. Andererseits tut man vielen Unrecht. Nie weiß man genau, wer es gut meint und wer nicht. Was ist normales, erwartetes Handeln, was nicht mehr? Nach 1-2 Tagen bekommt man überall ein Gefühl wie es läuft und dafür, was faire Preise sind. Für Touristen. Einheimischenpreise in dem Sinne zahlt man ohnehin nie. Außer man hat einen Einheimischen dabei 😊. Auf Lipe kostete das Taxi statt 250 Baht (50 p.P.-einheitlich auf der ganzen Insel) nur 100, als unsere Vermieterin dabei war, die uns einmal zum Arzt begleitete, als Elias Ohrenschmerzen hatte und einmal zur Abfahrt am Hafen. Ohnehin geht es stets nur um kleine Beträge, die aber im Falle von Kambodscha für Einheimische groß sind.
Hat man Pech, spuckt der Geldautomat 50- oder 100$-Schene aus. Damit kann man hier nichts anfangen. Kein TukTuk-Fahrer und kein Bäcker kann 50$ wechseln. Davon abgesehen ist es unangemessen, für ein paar Semmeln ein halbes durchschnittliches Monatseinkommen auf den Tisch zu legen. So ist man immer auf der Jagd nach kleinen Scheinen. Wann immer jemand aussieht, als könne er wechseln, wird mit dem größtmöglichen Schein bezahlt, um die maximale Anzahl kleiner Scheine zu ergattern. Den gleichen Sport hatten wir schon in Indien und Thailand. Wir haben das mittlerweile derartig verinnerlicht, dass es uns gelingt, innerhalb relativ kurzer Zeit eine stattliche Anzahl 1$-Scheine zu sammeln.

Am Abend steigen wir ein weiteres Mal in ein TukTuk und fahren zum Nachtmarkt. Es gibt Essen, Uhren, Klamotten. Auf der Bühne singen einsame Sänger ihre Schlager. Es ist ein ganz netter Ausflug und wir laufen durch das nächtliche Phnom Penh zurück zum Hotel








Interessant ist, dass  die Kambodschaner in den richtigen  Streetfood-Lokalen, in denen man sich am Straßenrand  auf die bereitgestellten Plastikstühle setzen kann, sämtliche Servietten und ähnliches einfach auf den Boden werfen. Am Ende des Abends wird zusammengekehrt. Eigentlich kein unsympathisches Modell, wenngleich für westliche Seelen ein wenig gewöhnungsbedürftig.
In manchen Straßenzügen ist es abends unangenehm. Schlicht und einfach deshalb, weil es nach Müll riecht. Der hat sich ihm Laufe des Tages angesammelt. Garküchen lassen ihn nach Geschäftsschluss liegen. Gegen 20 Uhr strömen die ersten Horden von Mitarbeiter*innen der Müllabfuhr aus. Am nächsten Morgen ist das meiste beseitigt und es geht von vorne  los.

2_Ankunft in Phnom Penh
7.12.18
Die Ankunft in Kambodscha gestaltet sich mistig. Wenn die kambodschanische Touristenbehörde demnächst darüber nachdenkt wie man die Attraktivität des Landes erhöhen könnte, sollte sie vielleicht bei denen anfangen, die man als Tourist als erstes zu Gesicht bekommt: die Grenzbeamten. Ausgestattet mit dicker Uniform, aber muffig, unwillig, genervt vor sich hinbrummelnd. Der Beamte, bei dem Amelie und ich sind, ist nur muffig, macht ansonsten in Ruhe seinen Job. Geht schon. Die Frau, bei welcher der Rest der Familie durchgeht, ist extrem unfreundlich und unverschämt. Man lässt es sich bieten, wohl wissend, dass sie letztlich die Entscheidung über die Einreise trifft. Es ist wirklich das Letzte.

Wir holen unser Gepäck, besorgen eine Simkarte und halten vergeblich Ausschau nach dem Fahrer des Hotels. Na gut, warten wir eben. Schließlich haben wir ihnen ja mitgeteilt, dass wir Verspätung haben und sie sich ohnehin nicht beeilen müssen, da wir noch diverse Dinge am Flughafen zu erledigen haben. Es vergeht allerdings immer mehr Zeit und niemand taucht auf. Ich rufe an, verstehe nur die Hälfte, meine aber, dass der Fahrer unterwegs sei. Das hatte ich wohl falsch verstanden, denn niemand erscheint. Ich rufe wieder an, diesmal ist eine Frau dran, sie reicht mich weiter an die Englisch sprechende Kollegin. Hm... Wir hätten mitgeteilt,  dass wir 16:25 landen.  Genau, und dann bisschen später. Aber jetzt ist es 18 Uhr und keiner da. Also: sie ruft wieder an.

Tut sie auch. Der Fahrer sei wieder im Hotel. Warum? Keine Ahnung. Sie schickt 2 Taxis, sollen in 15 Minuten da sein. Dafür kostet es 10 Dollar mehr. Aha. Nach 15 Minuten ist niemand da, aber dafür kommt nach 30 Minuten der Hotelfahrer und fährt für den eigentlichen Preis. Zuzüglich Abendzuschlag. Es ist ja spät geworden....

Im Hotel sind sie um Entschuldigungen bemüht. Sie haben gemerkt, dass wir extrem genervt waren. Ab jetzt läuft es fein, das Hotel ist schön, zentral, nicht teuer, hat einen Pool auf dem Dach. Elias und Felix residieren im 11. Stock mit Blick über Phnom Penh, wir mit Amelie im Erdgeschoss in einem ziemlich riesigen Zimmer.

1_Von Koh Lipe über Phuket nach Phnom Penh
7.12.18
Ann bringt uns mit dem Motorradtaxi zur Anlegestelle am Pattaya Beach und pünktlich um 9:00 starten wir Richtung Phuket. Der erste Teil der Fahrt ist kein sonderliches Vergnügen. Das Speedboot knallt auf die Wellen und es rüttelt ordentlich durch und wir sind einigermaßen froh, dass wir nicht auch noch mit Tigerline fahren.
Später wird es angenehmer. Wir erreichen Koh Lanta und nach knapp 1,5h Aufenthalt am Pier geht es pünktlich weiter nach Phuket. Dort nimmt eine Mitarbeiterin unseren Van-Gutschein entgegen und wir brausen zum Flughafen. Dort holt uns das Hotel ab, in dem wir noch eine Nacht bleiben. Diese Dinge waren immer nahezu perfekt organisiert. 

Wir versorgen uns im 7Eleven mit Kleinigkeiten für den Abend und verbringen den Rest des Tages im Zimmer. Die Umgebung lädt auch nicht unbedingt zu größeren Aktivitäten ein, sondern ist einfach praktischen Überlegungen geschuldet.  Wir überlegen, dass wir eigentlich auch am Abend noch noch Kambodscha hätten fliegen können. Aber zu spät, die Flüge sind für morgen gebucht  und wir konnten ja auch nicht wissen, dass alles derartig perfekt klappt.

Am nächsten Morgen gehen wir zum  Frühstück und sind über dessen Trostlosigkeit einigermaßen erstaunt. Auf einem Tisch an der Seite stapelt sich ein wenig Toastbrot nebst abgepackten Marmeladen. Na ja, kann man nichts machen, Hauptsache irgendwas. 
Kurz darauf bringt die Mitarbeiterin 5 Orangensaft, was der Angelegenheit schon etwas mehr Farbe verleiht. Als wir unsere Toastbrote zum Tisch transportieren, werden auf einmal fünf Teller gebratener Reis antransportiert. Während ich nochmal vor zum "Buffettisch" gehe, fällt mir ein Foto des "Frühstücksgedecks" auf. Während mich eine Ahnung beschleicht, bringt die Mitarbeiterin die ersten zwei fünf insgesamt fünf Tellern American Breakfast: 2 Spiegeleier, Speck, Würstchen, Salat.

Es bleibt einiges liegen...

Das Hotel fährt uns zum Flughafen und wir sind die einzigen am Air Asia-Schalter. Obwohl Billigfluglinie (die seinerzeit nach Hinzufügen von Gepäck so billig nicht mehr war) ist der Laden perfekt organisiert. Damit wir beim Umsteigen in Bangkok gleich erkannt werden, bekommen wir noch Aufkleber...

Obwohl es zunächst nach Bangkok geht, starten wir vom internationalen Terminal. Später wird sich herausstellen, dass auch dies perfekt organisiert ist: auf diese Weise wird unsere Tour durch die thailändische Immigration bereits in Phuket erledigt und just beim Einsteigen in den Bus zum Flugzeug stoßen wir mit den ganzen Inlandsfliegern zusammen, die aus dem domestic Terminal kommen.

Wir starten etwas später, kommen dafür ein wenig früher an und werden direkt beim Aussteigen von einem AirAsia-Mädchen in Empfang genommen, die uns an die passende Stelle des Transitbereiches bringt. Dabei legt sie ein ordentliches Tempo vor, schaut sich nicht ein einziges Mal um, hat dafür aber bei Ankunft mit Sicherheit ihre gesamte Chatkommunikation auf den Stand gebracht 😀

Die Kinder (und ich bedauern) nicht mit der Fluggesellschaft unterwegs zu sein, welche ihre Maschinen so humorvoll gestaltet:

Was soll's, fliegen wir halt ohne Entenschnauze. Heute ist Nikolaus. Am Flughafen Bangkok, diesmal ist es der andere, ist man voll auf Touristen und damit auf Weihnachten eingestellt. Eigentlich ja nun in Thailand kein sonderlich traditionelles Fest. 

Mit etwas Verspätung heben wir ab. Netterweise haben wir darüber noch das Hotel in Phnom Penh informiert, was wir später bereuen werden.

0_Politik in Deutschland
7.12.18
Die deutsche Politik wird nicht so intensiv wie in Deutschland verfolgt, aber doch regelmäßig mit einer Mischung aus Tagesschau, sonstigen Online-Nachrichten und Facebook. Mit letzterem ist das so eine Sache. Oft habe ich mir schon überlegt es ganz zu lassen. Man verstrickt sich viel zu oft in sinnlose Diskussionen. Die Nazis sind ohnehin nicht zu überzeugen und die mit denen man sich ohnehin einig ist...für was ist  es gut? Andererseits bekomme ich viele politische Dinge gerade regionaler Art vor allem darüber mit. Und  immer wieder begegnen mir doch auch Dinge, die meinem Lieblingshumor nicht ganz fremd sind.