SA: Addo Kariega Karoo

Bildergebnis für südafrika flagge
9_In und um Numbi Valley 🌷🌺⛰🐾.  
03.10.18 - Ralph
In Numbi Valley ist es gemütlich. Die Tage lassen sich ruhig und ohne Hektik verbringen. Die nächst gelegene Kleinstadt in De Rust. Hier kann man tanken, einkaufen und eine der hier in der Gegend reichlich anzutreffenden Straußenfarmen ansehen (was wir nur von außen getan haben).

Spektakulär ist es in der maximal eine viertel Stunde entfernt liegenden Bergkette. Wir unternahmen zuerst einen Ausflug zum Wasserfall, an dem zunächst wegen einer Kindergruppe der Teufel los war. Kurz darauf kehrte Einsamkeit ein.
Damit nichts passiert, versorgt einen die südafrikanische Naturschutzbehörde (oder so ähnlich) mit Tipps zur Sicherheit ;-)

Ein weiterer Ausflug führte uns über die Bergkette in das kleine und gemächliche Örtchen Prince Albert zum Mittagessen im uns empfohlenen "Lady Lizzard". Wirklich spektakulär wurde es dann auf dem Rückweg über den Swartberg-Pass.
 
 

Auf dem Weg über Oudtshoorn kamen wir dann an den Cango Cave vorbei. Diese besuchten wir dann am folgenden Tag. Man hat die Wahl zwischen der grünen "Heritage-Tour" (die wir Weicheier genommen haben) und der roten "Adventure-Tour". Es handelt sich um eine wirklich spektakuläre Tropfsteinhöhle. Es hat sich gelohnt, dass wir 90 Minuten bis zur nächsten Tour warten mussten.
Elias präsentiert dazu ein kleines Filmchen:
  

8_How it is with our English - and so. 
03.10.18 - Ralph
Mein Englisch war vor unserer Abreise nicht gut, es ist jetzt nicht gut und vermutlich wird es auch nach unserer Rückkehr nicht gut sein. Der entscheidende Effekt einer solchen Reise ist aber, dass man jede Hemmung verliert, sein Idiotenenglisch einzusetzen sowie die Erkenntnis, dass es eigentlich auch keinen so richtig interessiert. Vielmehr honorieren es die meisten, dass man sich Mühe gibt. Der passive Sprachschatz erweitert sich, auch in den aktiven fließen ein paar neue Begriffe ein, aber die Vermutung, dass man automatisch zum Englischkönig wird, ist relativ abseitig. Aber wie gesagt: es entpuppt sich nicht als Problem.

Ein Problem ist es hingegen, wenn man bei Singapore Airlines eine relativ triviale Frage beantwortet haben möchte. In weiser Voraussicht rief in gleich in Frankfurt an, wählte Deutsch als gewünschte Sprache und wurde mit einer Dame verbunden, die ausschließlich Englisch und Französisch sprach. Sei's drum und wir haben es versucht. Sehr schnell stellte sich heraus, dass sprachliche Hürden kaum ein Problem waren. Allerdings kann ich auch als nicht gläubiger Mensch nur beten, dass im Cockpit besser ausgebildete Leute sitzen. Es war hoffnungslos. Also bei Lufthansa angerufen, welche die Tickets federführend ausgestellt hat - und kurz die Frage beantwortet bekommen.

Heute haben wir dann den Online Check-In für unseren nächsten Flug gemacht und da dieser zwar für Kapstadt-Singapur, nicht aber für den Anschlussflug nach Chennai klappte, griff ich auf das Angebot des Singapur Airlines - Chats zurück. Mein Gesprächspartner wollte stets, dass ich die Frage kürzer und einfacher formuliere, bis ich merkte, dass am anderen Ende kein Mensch, sondern ein Chatroboter sitzt. Der allerdings reagiert zumindest  auf meine Bitte, einen Menschen an die Leitung zu holen. Das geht tatsächlich. Der hörte sich meine Frage an, um dann zu verkünden, da müsse man zum Check-In gehen, da sie keine kompetente Antwort geben könnten. Immerhin ehrlich.


7_Im Himmel auf der Farm
29.9.18 - Ralph
Am Morgen verließen wir Plettenberg nicht ohne noch einmal am Strand gewesen zu sein.

Auf dem Weg in die kleine Karoo muss man eine Bergkette überwinden und wir beschlossen, den direkten Weg zu nehmen. Eine Entscheidung, welche uns 2h später ankommen ließ, aber eine atemberaubende Fahrt mit sensationellen Ausblicken über ruckelige Stein- und Sandstraßen bescherte.

Gegen 16 Uhr waren wir dann auf der Farm von Kathryn und ihrem Mann. Die beiden haben jahrelang im Serengeti gearbeitet und dort eine Lodge gemanagt, bis sie vor 13 Jahren dieses Landstück gekauft haben. Hier bauen sie ganzjährig (permaculture) Obst und Gemüse an, wohnen in einem selbst aus Lehm gebauten Haus und vermieten (jetzt an uns) den umgebauten Schafstall. Diese Formulierung täuscht. Es handelt sich um ein wundervolles Cottage. Dazu gehören Außenplätze mit Naturwasserpool und fantastischem Ausblick auf die in der Nähe befindliche Bergkette. Das gesamte Gelänge ist unabhängig vom Stromnetz. Die Solarenergie reicht, um einen Kühlschrank und warmes Wasser zu erzeugen und lässt noch so viel übrig, damit normale Elektrogeräte wie Notebooks geladen werden können. Trinken kann man das Wasser aus dem eigenen Brunnen. Sollte das Warmwasser mal ausgehen, kann man im Bad kurzfristig ca 30l mit Hilfe von Holz aufheizen. Am Abend machten uns die beiden grandiose vegetarische Pizza im selbstgebauten Pizzaofen. In der Küche steht ein großer Korb mit selbst angebautem Gemüse. Hier ist es schlichtweg wunderbar! 
Während ich am Blog schreibe, schaut ein größerer Gekko von der Wand herab. Das dazu passende Kind hängt an der anderen Wand...

6_Fröhliche Weihnachten aus Plettenberg
28.9.18 - Ralph
Am Morgen hatten wir eine letzte Safari, welche diesmal auf unseren Wunsch mit einer Bootsfahrt kombiniert wurde. JJ gab sich alle Mühe, uns zum krönenden Abschluss noch ein Hippo zu präsentieren, das allerdings (als einziges Tier in diesen erlebnisreichen Tagen!) versteckt blieb.
 
Nach dem Frühstück brachen wir Richtung Plettenberg Bay auf, um dort einmal zu übernachten bis wir morgen Richtung Kleine Karoo aufbrechen. Hier in Plettenberg wohnen wir in einem riesigen Haus mit Blick auf den Ozean, das wohl deshalb so günstig ist, weil es ziemlich runtergewohnt ist - aber macht gar nichts. Wenn uns heute Abend noch jemand besuchen möchte: wir haben viel Platz und einen Grill. Nachdem wir per sms unsere Verspätung angekündigt hatten und niemand antwortete, standen wir schließlich vor verschlossener Türe. Ein Anruf bei der Eigentümerin ergab, dass die Haushälterin (die hier morgen früh auftauchen soll?) vergessen hatte uns mitzuteilen, dass der Schlüssel im Blumentopf steckt 🌷. 
Felix löst jetzt gerade einige Rechenaufgaben, Elias vergnügt sich mit Hörspielen auf Spotify sowie dem Lesen von Winnetou Band I und Amelie schafft mit viel Einsatz mit den gefundenen Krippenfiguren aus Ton - na dann frohe Weihnachten aus Südafrika - wo es gerade Frühling wird...🌲🎄


5_Im Kariega auf Löwenjagd
26.9.18 - Ralph
Es gibt unangenehmere Arten, sein Tagebuch zu schreiben. Mittlerweile ist es heiß geworden, wir sitzen auf der Terrasse mit Blick über dass bewaldete Tal, auf dem Baum nebenan tummeln sich 2 Äffchen.
Um 6:15 holte uns JJ ab und wir flitzten bei zunächst kühlen Temperaturen los. Die Ranger fahren alle drauf los und verständigen sich per Funk. So dauerte es nicht lange, bis wir tatsächlich vor den ersten Königen standen:

Zwischendurch stehen dann mal ein paar Nashörner auf der Wiese herum, eine Horde Zebras direkt neben dem Auto, ein paar Meter weiter lümmelt eine Giraffe vor sich hin. Es handelt sich zwar um einen privaten Park, aber die Tiere leben frei. Die Fläche beträgt 14.000 Hektar.

Jährlich werden in Südafrika 1000 Nashörner getötet. Auch hier im Park - wie überall wo es diese Tiere gibt -  hat man große Probleme mit Wilderern. 1kg Horn gibt 60-70.000 US$, eines kann bis zu 5kg schwer sein. Dabei ist dem Problem praktisch nicht beizukommen. Es handelt sich um organisierte Kriminalität, die gleiche Branche wie Drogen- und Menschenhandel. Die Chancen stehen unter anderem deshalb so schlecht, weil die Verstrickungen bis in höhere Regierungskreise reichen. In Südafrika blüht die Korruption. 

Das ist übrigens auch ein Grund, warum viele südafrikanische Schulen schlicht eine Katastrophe sind: Geld für Bücher versandet in korrupten Kanälen, Lehrer haben keine Ausbildung. Es gibt zwar auch ordentliche öffentliche Schulen, aber die wirklich gute Ausbildung gibt es an teuren Privatschulen. Kaufen kann man alles. Beste Voraussetzungen, damit die Spaltung nicht überwunden wird. Und die Spaltung ist groß. Der Unterschied zwischen oben und unten ist viel krasser als in Deutschland - und offen sichtbar.

Jetzt haben wir reichlich Zeit, bis wir gegen 15:30 wieder abgeholt werden. In der Zwischenzeit gibt es wieder Lunch, von dem keiner weiß, ob er überhaupt noch etwas reinbekommt...

Videos gibt es hier:

4_Kariega 😊❤️
26.9.18 - Ralph
Gegen 14 Uhr kamen wir im Kariega Game Reserve an. Dabei handelt es sich mit um das coolste was wir bisher erleben durften und gleichzeitig um die Vorstufe zur Dekadenz. Vorbei an einem komplett unverständlich vor sich hinbrubbelndem Pförtner ging es zur Rezeption, an der wir von einer nur unwesentlich deutlicher sprechenden, aber sehr freundlichen Dame begrüßt wurden. Johann oder "JJ" ist also unser Ranger, der - wir glauben's nicht - tatsächlich 2 Tage lang für uns alleine zuständig zu sein scheint. Der stand dann auch schon hinter uns bereit, zeigte uns die Örtlichkeiten und brachte uns zu unserem Haus, in dem man sich wie ein Großwildjäger in "Jenseits von Afrika vorkommt". 
 
Zuvor gab es noch eine als "Light Lunch" angekündigte Mahlzeit. Diese entpuppte sich als erste Völlerei mit Steaks, Reis, Nudelauflauf und Salatbuffet. Beim Aufschaufeln des Obstsalates schaute uns dann von gegenüber liegenden Berg eine erste Giraffe an. Es ist uns immer ein wenig peinlich, von diversen dunkelhäutigen Bedienungen umschwärmt und versorgt zu werden, die vor lauter "thank you, you are welcome, it's a pleasure" usw, gar nicht mehr rauskommen. 
Eine Stunde später stand Johann dann vor der Tür. Man wird abgeholt, um dann im offenen Jeep die ersten 2,5h durch die Landschaft zu brausen, vorbei an Büffeln, Giraffen, Nashörnern, Affen, Zebras und gefühlt 17 verschiedenen rehartigen Tieren, die auseinander zu halten ich erst gar nicht mehr versuche. Es war einfach nur großartig. Irgendwann wurde geparkt und flink holte Johann ein Körbchen mit Snacks sowie ein weiteres mit kühlen Getränken heraus und klappte vorne aus der Kühlerhaube seines Jeeps ein kleines Tischlein heraus. 


Das Abendessen entsprach in etwa dem Lunch, nur nochmal größer, aber genauso lecker. Kinder begeistert, wild entschlossen nichts unversucht zu lassen, aber dann doch kapitulierend. Morgen früh um 6:30 wird er mit Kaffe und Schokolade bewaffnet wieder vor der Tür stehen, um uns dann nach der 2. Safari gegen 9 beim Frühstück abzuliefern, dessen Umfang sich nach den ersten Erfahrungen nur befürchten lässt.

3_Addo Teil 2+3
26.9.18 - Ralph
Am 2. Tag im Addo standen wir um 6 Uhr auf, um gleich wieder auf Entdeckungstour zu gehen. Als wir nach einiger Zeit beschlossen, dass wir vielleicht erst am Nachmittag Elefanten sehen würden, bogen wir um eine Kurve und ...
Auch am Nachmittag und am nächsten Morgen auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft fuhren wir wieder durch den Park und sahen unglaublich viele Tiere: Zebras, Warzenschweine, Elefanten, viele Zebras usw. usw. Insbesondere an einem der Wasserlöcher war der Teufel los...

2_Many Elefants and so...
24.9.18 - Ralph
An der Rezeption werden wir zügig mit den 2 gemieteten kleinen Chalets versorgt, die so klein gar nicht sind. Geparkt, ausgepackt und ab auf die erste Tour, welche man hier mit dem eigenen Fahrzeug unternehmen kann. Nachdem wir die ersten Warzenschweine, Kudus (wie Kuda nur mit "u") und eine Schildkröte passierten, kamen nach einer knappen halben Stunde die ersten Witze auf, dass es im "Addo Elefant National Park" wohl vieles, aber keine Elefanten gibt. 
In diesem Moment stand er da: der erste Elefant. Vollbremsung, 1000 Fotos. Sofort wurde die Parole ausgegeben, wo ein Elefant ist, sind auch noch weitere. Und tatsächlich, es war eine ganze Herde samt trinkendem Kleinkind. Wir standen direkt daneben. Einfach irre.


Wir fuhren etwas weiter bis, vorbei an ein paar weiter weg stehenden Büffeln und einer Horde Zebras, die vor lauter Begeisterung über das Treiben am nächsten Wasserloch nicht die ihnen wahrlich zustehende Begeisterung bekam. Denn dort war der Teufel los. Badende Elefanten in verschiedenen Größen, mal spielend, mal die Rüssel verknotend, mal ansatzweise kämpfend.


Schließlich fuhren wir langsam zurück, begeistert davon bereits am ersten Tag solche Erlebnisse gehabt zu haben. Zumindest Amelie und Elias sprangen noch in den Pool, während Felix und ich den Moment  nutzten, um die Tagebücher vorzubereiten 😉
Übrigens: ein hoch auf die südafrikanische Grillkohle. Was auch immer die hier für ein Teufelszeug verwenden: es geht immer an und glüht in aller Ruhe mit der hier üblichen Gelassenheit durch. Hilft allerdings nichts, wenn der Griller die Würstchen außer Acht lässt, während er drinnen das eine oder andere erledigt. 

1_Feiertagsfahrt
24.9.18 - Ralph
Erst relativ spät hatten wir gestern gemerkt, dass heute Feiertag ist. Bei den Überlegungen, wie nun an einen Mittagsimbiss und Frühstücksbrot zu kommen sei hatten wir aber übersehen, dass der Kapitalismus diesbezüglich hier schon ein bisschen weiter ist. Sonntage interessieren nämlich im südafrikanischen Einzelhandel überhaupt nicht. Zumindest jeder größere Supermarkt hat geöffnet. Meinten wir bis heute morgen noch, das sei zumindest am Feiertag anders, so wurden wir sofort eines Besseren belehrt. Gleich der erste Supermarkt war geöffnet, Betrieb wie immer. Auch die armen Schweine, die auf dem Parkplatz Deinen Wagen wegfahren wollen, in der Hoffnung, 2-5 Rand dafür zu bekommen, haben keinen Feiertag. 

Wir fuhren noch am Paradies Beach am Rand von Jeffreys Bay vorbei, der ganz einsam ist und seinen Namen neben dem hellblauen Wasser wohl auch von den sich in der Nähe die Zeit vertriebenen Flamingos hat.
Weiter geht die Fahrt Richtung Addo, auf sich in die Länge ziehenden Sandstraßen, bis wir schließlich gegen 14 Uhr in den Nationalpark einfahren.