KHM: Siem Reap

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5_Ein Tag in den Angkor-Tempelanlagen
12.12.18
Um 4:30 Uhr werden wir am Hotel abgeholt, dass uns nette Frühstückspakete vorbereitet hat, die allerdings - einziger Nachteil - in Unmengen Plastik verpackt sind. Wir fahren zum Ticketcenter von Angkor, der ein ganzes Stück vom Eingang zum archäologischen Park weg ist. Ein preiswerter Spaß ist es nicht. Die 3-Tages-Karte, die sich auch für 2 Tage lohnt, kostet 62US$ pro Person. Allerdings brauchen wir nur drei davon. Das ist einerseits sehr teuer, wenn man andererseits überlegt, welche Eintrittspreise bei manchen Touristenattraktionen für ziemlichen Klumpatsch aufgerufen werden, bekommt man hier doch wirklich etwas geboten. 
Als erstes funktioniert die Kreditkarte nicht. Durch die Glasscheibe des Kartenschalters quäkt es, ob wir auch Cash hätten. Zum Glück haben wir. Und zum Glück ist diesmal nicht wieder irgendein Algorithmus bei VISA angesprungen, der unsere Karte gesperrt hat, sondern die verwendeten Zahlungsterminals tun heute einfach nicht.

Wir fahren zum Sonnenaufgang. An der Hauptstelle tummeln sich morgens bis zu 500 Menschen, teilweise scheint es zu regelrechten Rangeleien zu kommen. Unser Guide fährt uns an einen seitlichen Platz, von dem aus man den Haupttempel Angkor Wat zwar nicht voll sehen, aber dennoch einen schönen Sonnenaufgang erleben kann. Hier sind ca. 20 Menschen.

Wir besuchen die 4 oder 5 bekanntesten Tempel. In Ta Prohm wird ausgiebig die eine oder andere Szene aus Tomb Raider geschildert. An welcher Stelle hat Angelina Jolie was gemacht. Jetzt muss ich mir den Film doch auch mal ansehen, welcher 2001 hier gedreht wurde.

Unser Guide ist passionierter Fotograf. Er fertig mit seiner Spiegelreflexkamera und unseren Handys hunderte Fotos von uns und der mitreisenden Amerikanerin und Finnin an.

Am Ende des Tages reicht es dann. Uns und auch Felix, Amelie und Elias, die nunmehr ohne Klagen 13 Stunden Tempeltour hinter sich haben. Es war großartig, aber irgendwann ist dann mal gut. 

Gegen Ende gibt es noch eine kleine Zeremonie und wir erhalten ein buddhistisches Glücksarmband. 

Auf dem Heimweg halten wir kurz am lokalen Markt, versorgen uns mit Obst für den Abend und fahren ins Hotel. Morgen gibt es noch eine Tour. Im Moment wissen wir gar nicht, was noch kommen soll. Wir werden dem Guide sagen, dass es nicht ganz so lange dauern darf, denn am nächsten Morgen brechen wir über Bangkok nach Australien auf. Das läppert sich dann auch auf über 20 Stunden Reise.

4_Im Schmetterlingsland: Banteay Frey Butterfly Centre
11.12.18
Am Vormittag wird gelernt und Australien geplant. Um 13:30 holt uns ein TukTuk ab und bringt uns zu einer 50 Minuten entfernt gelegenen Schmetterlingsfarm. Alleine der Weg dorthin lohnt den Ausflug. Er führt uns übers Land, durch Dörfer und über wirklich beachtliche Schlaglöcher.

Ein freundlicher Mitarbeiter erklärt uns viele interessante Dinge. Leider verstehen wir ihn sehr schlecht. Wir sehen Schmetterlinge, die gerade ihre Eier ablegen. Diese werden eingesammelt und "betreut". Entsprechend sind alle Entwicklungsstadien der Schmetterlinge zu beobachten.
 Riesen-Nachtfalter
Irre ist dieses Tier, das sich perfekt als Ast tarnt:

3_Reinschnuppern ins Nightlife
11.12.18
Am Abend verzögert sich unsere Abfahrt. Gerade als wir losfahren wollen, beginnt ein gigantischer Regenguss.

Schließlich setzt uns der Hotelfahrer wieder in der Stadt ab, zwecks Wiedererkennungswert Nähe Pub-Street, die sich am Abend reichlich verändert hat und autofrei ist. Eine Art Schinkenstraße Kambodschas, kleiner und weniger ausgeprägt (wobei ich in der echten Schinkenstraße noch nicht war). Die TukTuk-Fahrer, die hier nach Beute suchen, sind ein wenig aggressiver, teilweise unverschämt, was ansonsten extrem selten vorkommt. Man sucht Kundschaft, aber ein freundliches "nein, danke" bringt öfter ein wissendes Lächeln zurück. Nun, man muss es sicher mal gesehen haben. Einige Bettler versuchen ihr Glück, Kinder schieben kranke Verwandte, Eltern ihre behinderten Kinder durch die Straße in der Hoffnung, eine Spende zu ergattern. Die Gesamtkombination ist schwer zu beschreiben. Schon ein wenig irre. 
Kambodschanische Stromversorgung

Wir sehen zu, dass wir auf die andere Flussseite kommen und essen etwas im Meng Café. Es ist ok, aber nicht toll. Kein Vergleich zu den Tripadvisor-Bewertungen. Wir haben den Verdacht, dass der Besitzer  gewechselt hat, wissen es aber nicht. Die rohe Frühlingsrollen jedenfalls lassen wir stückweise im Mülleimer neben dem Tisch verschwinden. Es erinnert ein wenig an eine meiner liebsten Mr. Bean Folgen:



2_Siem Reap
10.12.18
Unser Hotel liegt perfekt am Rande von Siem Reap. Draußen ist es nicht besonders schön, aber leise, innen eine Oase. Der Renovierung, Überbuchung oder was auch immer sei Dank, dass wir hier gelandet sind. Mit dem kostenfreien TukTuk-Service wird man jederzeit die 10 Minuten in die Innenstadt gefahren. Nach einem kurzen Anruf wird man wieder geholt. Für diesen Zweck bekommt man bei Bedarf auch ein Mobiltelefon mit.

So bummeln wir durch die Stadt, lassen uns von TukTuk-Fahrern und teilweise relativ aufdringlichen Souvenirverkäufern bequatschen, finden aber auch schön und interessante Stellen wie den Bereich um den Fluss oder den alten Markt.

Im alten Markt gibt es wie gewohnt alles. Was an Fleischwaren und deren Verarbeitung präsentiert wird, ist auch für den größten Fleischesser (mehr als) grenzwertig. Hier werden die Fische zersäbelt, da liegen diverse gerupfte Hühner auf dem Tisch und lassen ihre Köpfe Richtung Boden baumeln. Innereien, aufgrund der Hitze mit Fliegen bedeckt, Krabben und diverses undefinierbarer Getier lassen Vegetarier über längere Phasen als die sympathischere Spezies erscheinen. Natürlich gibt es auch buntes Obst  und Gemüse, nebst Uhren, Taschen uvm.
 Überall zu finden: diese tolle Art, Ananas zu schneiden.
Dieser freundliche Herr, bei dem Isabel eine frisch aufgeschlagene Kokosnuss kauft, vertickt nebenher noch ein beachtliches Sortiment ausgestopfter Krokodile und sonstiger Reptilien. So lieb er war: vermutlich hätte er seine Kokosnuss behalten können, wäre uns das früher aufgefallen.
Sehr gut gefallen hat mir die Einrichtung der sog. "Polizeibox", hier links im Bild. Es handelt sich wohl um die kleinere Version der klassischen Polizeiwache.

In diesem Restaurant schwimmen die wählbaren Essen für Abends

Nicht das Richtige für uns. Tripadvisor sei Dank, das ist wirklich eine nützliche Einrichtung auf die man sich in den meisten Fällen verlassen kann, landen wir im Café Christa und bekommen sehr leckeres Essen, unter anderem die Traditionsgerichte Amok (ungefährlich) und Lok Lak. Übrigens nicht teuer. Die wirklich tollen Gerichte kosten 2-3$.


1_Von Phnom Penh nach Siem Reap
9.12.18
Um 8:45 sitzen wir in der Hotellobby und warten auf IBIS Bus, die mit einem Van die umliegenden Hotels abfahren, um die Fahrgäste zum Busterminal zu bringen. Es ist immer wieder verwunderlich, dass einerseits in asiatischen Städten - in Kambodscha noch mehr als in Thailand - ein solch augenscheinliches Chaos herrscht, andererseits solche Dinge immer perfekt funktionieren. 

Wie auch die letzten Tage immer wieder kehren zwei Mönche ein. Sie sprechen Gebete, sofort kommt ein Hotelmitarbeiter gerannt, übergibt eine Spende und verneigt sich, bis die Segnung (?) beendet ist. 

Drei Mitarbeiter befinden sich um Bus. Einer fährt, der zweite ist Beifahrer, der dritte klappt sich dazwischen einen Campingstuhl auf. Zwischendurch fragen wir nach dem WLAN. Natürlich ginge das, aber dann stellt er verwundert fest, dass dem wohl doch nicht so ist. Kein Wunder, holt er doch anschl. einen Router hervor und sucht eine passende Steckdose. Er ist relativ lange im hinteren Teil des Busses verschwunden, dann kommt er schließlich wieder und setzt sich. Das WLAN geht weiter nicht und wird es den Rest der Fahrt auch nicht tun. Was soll's.

7 Stunden fahren wir über das Land, unterbrochen von mehreren kleinen und einer größeren Lunch-Pause. Der Bus ist voll, aber es gibt so viel zu sehen, dass die Zeit eigentlich relativ schnell vorüber geht. Wir sehen hoch auf Stelzen gebaute Häuser, überall liegen Körner zum trocknen am Straßenrand. Es ist Reisernte. Wir fahren über einsame Landstriche und chaotische Dörfer. Zwischendurch nehmen wir den einen oder anderen mit, offensichtlich kleine Gefälligkeitstransporte. 


Persönliche Steckdose für jeden

Schließlich kommen wir in Siem Reap an. Unterwegs standen wir in Whatsapp-Kontakt zur Unterkunft, so dass die beiden hoteleigenen TukTuk schon bereitstehen. Ich registriere, dass der Name des Hotels auf dem Schild leicht abgeändert ist, denke mir aber zunächst nichts dabei. 

Wir flitzen durch die Stadt. Es fällt sofort auf, dass Siem Reap eine Nummer entspannter als Phnom Penh ist. Auf Google Maps verfolge ich nebenher die Fahrt. Wir sind nördlich der Stadt angekommen, das Hotel liegt südlich. Wir biegen ab. Na ja, nimmt der die Strecke außen rum. Während ich Elias noch sage, dass wir etwa in 20 Minuten da sein werden, stoppen die TukTuks und ich registriere sofort, dass wir nicht im gebuchten Hotel, sondern in einem anderen zugehörigen sind.
Nachfragen werden erstmal elegant umschifft, wir werden hereingebeten, zügig wird Saft in Elefantentassen serviert. Offensichtlich möchte man jeden Protest im Keim ersticken. Es kommt was kommen muss: wegen Renovierungsarbeiten mussten sie uns upgraden in dieses Hotel mit gleicher Leistung, das aber normalerweise viel teurer sei. Schlecht sieht es nicht aus, was will man machen. Ein Kurzcheck und die anschließende Besichtigung ergeben sehr schnell: es stimmt.
Es ist total schön, die Mitarbeiter extrem freundlich, herrlicher Pool und wir residieren in zwei wirklich riesigen Zimmern. Treffer. Zum Glück wird die andere Bude - die sicher auch nicht schlecht war - renoviert. Oder was auch immer der wahre Grund war. Uns interessiert es nicht mehr 💪🏼 🤭 😀.

Nebenher registriere ich, dass die Eintracht schwächelt. Den Rest der Familie regt es nicht auf, mich auch nur in Grenzen. 
 In Indien haben wir gelernt, wie man Handtücher zu Schwänen faltet. Es wäre schön, wenn wir es auf der Reise noch erleben dürfte, dass eine kreativ begabte Servicekraft eine Präsentation hinlegt wie auf diesem Fundstück aus dem Internet: